SICHERHEITSTIPP SICHERES VORARLBERG

WANDERN IST MEHR ALS SPAZIERENGEHEN

Wandern hat schon längst das verstaubte und langweilige Image abgelegt. Dabei wird die Gruppe der Wander-
begeisterten immer vielfältiger. Familien, junge Paare, Seniorinnen und Senioren, Jugendliche, sie alle sind in
den Bergen zu finden.

Wandern zählt aber nicht nur zu einer der beliebtesten Bergsportarten, sondern auch zu einer der meist unter-
schätzten. In der Sommersaison 2021 verunfallten 2.668 Wandernde in Österreich*. Davon wurden rund 20
Prozent schwer verletzt (541 Personen). Für 113 Personen endete der Unfall beim Wandern tödlich (Dreiviertel
der Todesopfer waren männlich).


Wichtig zu wissen

Eines der grundlegendsten Dinge beim Wandern ist die Wegebeschilderung zu kennen. In Vorarlberg gibt es 3
Wegekategorien:

  • Gelb-weiß steht für leichte Spazier- oder Wanderwege, welche gut ausgebaut und für alle Altersgruppen
    geeignet sind.
  • Weiß-rot-weiß sind Bergwanderwege, welche meist naturnah angelegt sind und Teilstrecken schmal,
    steinig und exponiert sein können. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit ist hier bereits erforderlich.
    Bei Nässe sind diese Wege bereits als schwierig einzustufen.
  • Weiß-blau-weiß beschilderte Wege führen zu alpinen Steigen. Hier ist Bergerfahrung, Trittsicherheit
    und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Außerdem sind eine hohe Eigenverantwortung und
    Übung wichtig, denn auf den Steigen besteht erhöhtes alpines Risiko.

Planung ist das A und O

Um Unfälle zu verhindern, gibt es den PEAK–Bergcheck. Dieser Check unterstützt dich bei der Tourenplanung
und Durchführung einer Wanderung. PEAK steht für Planung, Einschätzung, Ausrüstung und Kontrolle und soll
dir dabei helfen nichts zu vergessen.

Zu Beginn jeder Tourenplanung muss ich mir die Frage stellen, mit wem ich die Wanderung unternehme. Sind
Kinder oder ältere Personen dabei? Wie fit und schwindelfrei sind die einzelnen Personen? Wie viel Erfahrung
bringen alle mit? Diese Einschätzung gibt die Wegekategorie, die maximale Distanz und die Anzahl der Höhen-
meter vor. Danach kann das Ziel und die Route gewählt werden.

Bereits bei der Planung gilt es, einen Blick auf den Wetterbericht und die aktuelle Wegesituation zu werfen,
sind z.B. Gewitter angesagt oder Schneefelder auf dieser Tour zu erwarten. Davon beeinflusst sind Startzeit,
Route und Ausrüstung zu wählen.

Plane immer genügend Zeit für Pausen und besonders für den Abstieg ein, denn hier passieren fast 80% der
Wanderunfälle.

Ausrüstung

Grundausstattung für jede Wanderung sind feste Schuhe mit rutschfester Profilsohle, ausreichend Flüssigkeit
und Proviant, Regen- und Sonnenschutz sowie eine Wanderkarte. Für den Notfall sollte auch immer ein Erste-
Hilfe-Paket inkl. Rettungsdecke im Rucksack sein. Eine kleine Stirnlampe kann in Notsituationen eben-falls hilf-
reich sein.

Bleibe aufmerksam

Während der Wanderung gilt es immer wieder, sich zu orientieren und die Zeitplanung zu kontrollieren. Auch
das Wetter sollte im Auge behalten werden, um bei einem Schlechtwettereinbruch rechtzeitig umdrehen oder
Schutz in einer Hütte suchen zu können. Raste regelmäßig und schau immer wieder, ob es allen in der Gruppe
gut geht.

Weitere Infos, mehr Details zum PEAK-Bergcheck und aktuelle Kursangebote (Familienwandertage und Wander-
touren leicht bis schwer) auf sicheresvorarlberg.at.


Kontakt:
Sabrina Burtscher
sabrina.burtscher@sicheresvorarlberg.at

05572 54343 43

Freundliche Grüße
Mario Amann, Dr. B.A.
SICHERES VORARLBERG


Datum 05.06.2023
Inhalt 457 Wörter | 3265 Zeichen
Beilage 1 Foto | Quelle: Sicheres Vorarlberg
Quelle: *Österr. Kuratorium für Alpine Sicherheit | Ausgabe Sommer 2022
Rückfragen T 05572 54343 0 | M info@sicheresvorarlberg.at