SICHERHEITSTIPP SICHERES VORARLBERG

BEWÄHREN STATT BEWAHREN – FOLGENSCHWERE STÜRZE BEI KINDERN VERMEIDEN

Bewusstes Vorbeugen vs. Ermöglichen von Erfahrungen

Täglich müssen Kinder mit Verletzungen ärztlich behandelt werden. Neugier und Nachahmungstrieb enden leider nicht immer folgenlos. Bewusstes „Behüten“ hilft hier, schmerzhafte Erfahrungen und ernsthafte Unfallfolgen zu vermeiden. Doch nur wenn Kinder (in Begleitung Erwachsener) Situationen selbst gut meistern, können sie für ihre Entwicklung wichtige Erfolgserlebnisse erfahren, welche das Vertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten stärken. So lernen Kinder altersentsprechend, Risiken besser zu erkennen und ein Gefahrenbewusstsein entwickelt sich. Ein Großteil der Unfälle passiert zuhause bzw. im Umfeld, da sich Kleinkinder die meiste Zeit dort aufhalten. Bei ca. 60% davon handelt es sich um Stürze.

Kinder lernen unglaublich schnell

In den ersten Lebensmonaten kommen besonders Stürze vom Wickeltisch häufig vor. Deshalb gilt von Geburt an: Eine Hand bleibt immer beim Kind! Alternativ kann auch am Boden gewickelt werden. Aber auch Hochstühle, Treppen,  Betten (Hochbett, Elternbett), Couch, Balkone und Fenster sind potenzielle Orte, die zum Klettern verleiten und somit ein Sturzrisiko bergen. Es gibt verschiedene Möglichkeit zur Absicherung. Der Fachhandel und Sicheres Vorarlberg beraten hier gerne.

Mit Geduld und Aufmerksamkeit

An erster Stelle bei der Vermeidung von Unfällen aller Art stehen gerade bei kleinen Kindern immer die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der betreuenden Person sowie die Aufsichtspflicht. Auch wenn zahlreiche Schutzmaßnahmen umgesetzt werden, sind die Eltern und Erziehungsberechtigten gefragt. Sie haben die wichtige Aufgabe, ihrem Kind Gefahren aufzuzeigen. Das Gefahrenbewusstsein entwickelt sich nämlich erst im Laufe der Zeit. 

Die Entwicklung des Gefahrenbewusstseins

  • 0-4 Jahre
    Es ist noch kein Gefahrenbewusstsein vorhanden.
  • ab ca. 4 Jahren
    Ein erstes Gefahrenbewusstsein setzt langsam ein.
  • ab ca. 5-6 Jahren
    Akute Gefahren können erkannt werden. Die Kinder wissen aber nicht, wie sie sich davor schützen können.
  • ab ca. 8 Jahren
    Kinder können allmählich Gefahren vorausschauend erkennen.
  • ab ca. 14 Jahre
    Die Entwicklung des vollkommenen Gefahrenbewusstseins ist ausgebildet.

 

Damit Kinder  Erfahrungen machen können, ist es wichtig, ihnen alles altersentsprechend und genau zu erklären – bei Bedarf  auch öfters.

Neben Stürzen sind die Kleinen vielen weiteren Risiken und Gefahren im Haushalt ausgesetzt. Hilfreiche Tipps und eine ausführliche Checkliste findest du in der  Broschüre „Kindgerecht – Ein Kinderspiel“ (kostenlos erhältlich bei Sicheres Vorarlberg). Weitere Informationen auf unserer Website sicheresvorarlberg.at.

 

Freundliche Grüße
Mario Amann, Dr. B.A.
SICHERES VORARLBERG

 

Datum 06.02.2023

Inhalt 359 Wörter | 2694 Zeichen

Beilage 1 Foto | Quelle: pexels_Y. Krukau

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